Die zweite Etappe unseres Donauradweges, geht von Günzburg bis Passau.
Ursprünglich wollten wir von Ulm aus starten. Ulm ist uns aber ein bisschen zu wuselig. So haben wir uns entschieden, von dem circa 25 km entfernten Günzburg zu starten.
Die Anfahrt nach Günzburg machen wir mit dem Auto. Die Räder sind hinten auf dem Fahrradträger verstaut. Viel Gepäck können wir in unseren Packtaschen nicht mitnehmen. Die atmungsaktive Kleidung ist schnell mal ausgewaschen und trocken.
Das technische Zubehör haben wir in einem Seesack verstaut, der quer über den Parktaschen befestigt wird.
Kettenöl und eine elektr. Pumpe ist auch eingepackt.
Die Navigation erfolgt durch Komoot und einem alten iPhone 6S. Fotos und Videos machen wir mit unseren iPhones und einer GoPro.
Wir haben herrlichsten Sonnenschein und 26° hier in Günzburg.
Da drängt sich uns ein Eis auf.
Nach anfänglichen, kleinen Schwierigkeiten (eine Packtasche mussten wir erst notdürftig umbauen) geht es nun auf den Donauradweg.
Überraschung: gleich nach den ersten Metern eine Umleitung. Kaum hatten wir diese Umleitung. Hinter uns kam die Zweite und danach die Dritte. Wir hoffen, es bleibt dabei. Und so war es auch.
Dann geht es auf einem Deichradweg immer gen Osten Richtung Donauwörth.
In Lauingen steht das Ruinenfragment eines Römer-Tempels. Dort grüßen wir zunächst Caesar: „Ave Caesar, morituri te salutant“
Außer ein paar Säulen gibt es nicht sehr viel zu sehen. Man braucht schon eine große Vorstellungskraft, um einen Tempel zu erkennen.
Und dann, im Hauptort von Lauingen machen wir eine ausgediente Kaffeepause.
Hier im Zentrum stehen ein paar sehr schöne Häuser, außerdem der Schimmelturm. Von diesem Turm werde ich später noch etwas mehr berichten.
Am Montag nach dem Weißen Sonntag 1457 wurde mit dem Bau desselben begonnen und am Mittwoch nach St. Gallus 1478 vom Baumeister Heinrich Schittenhelm vollendet.
Der Turmbau erfolgte im Auftrag des Ratsherrn Georg Imhof und sollte als Wachturm zur besseren Übersicht über das Umland dienen, gleichzeitig den Bürgerstolz der Lauinger repräsentieren.
Der auf zwei Seiten frei stehende Turm mit neun quadratischen und zwei oktogonalen Geschossen und einer dreigeschossigen Laterne mit welscher Haube ist ca. 54 m hoch. Zum Bau der Fundamente und des Untergeschosses wurden römische Quadersteine aus dem Kastell Faimingen verwendet.
Der Turm war von Anfang an bemalt. 1571 verfasste der Professor am Gymnasium illustre, Nikolaus Reussner, lateinische Hexameter zu den Gemälden. Auf diesen sind dargestellt - im ersten Stockwerk: Albertus Magnus und die Gräfin Geiselina von Schwabeck; im 2. Stockwerk; die Szene der Verleihung des Stadtwappens an einen tüchtigen Lauinger Bürger und der Schimmel, der dem Turm den Namen gab.
An der Nordseite im zweiten Geschoss sind die Wappen von Lauingen, Schwaben, Pfalz Neuburg, Landkreis Dillingen und Land Bayern angebracht. Der Schimmelturm kann bestiegen werden. Von oben bietet sich ein reizvoller Blick auf die Lauinger Altstadt, den Donaulauf und die Umgebung. An den Schimmelturm ist die "Schupfe", eine frühere Kauf- oder Markthalle, angebaut.
In Dillingen sind wir wieder überrascht über die Prachtbauten. Hier machen wir jetzt zunächst eine Mittagspause, etwas essen tut jetzt bestimmt gut. Danach wollen wir uns die Stadt und das Schloss ein wenig ansehen.
Tag 2 Donauwörth – Ingolstadt
Von Donauwörth sind wir heute relativ spät weggekommen. Bis zum Schloss Leitheim haben wir einige Höhenmeter gemacht. Ein bisschen schade: Der Radweg geht sehr häufig oder fast immer an der Straße entlang. Aus diesen haben wir ein Ehepaar kennengelernt, die übernachten heute auch in Ingolstadt. Eine richtig nette Reisebekanntschaft.
Nach einer 10 Minuten Pause, Schloss Leitheim, setzen wir unsere Tour fort.
Wir fahren auf einem langgezogenen Deich direkt an der Donau entlang. Etwas monotone Wegstrecke. Wenig abwechslungsreich.
Aber schon führt der Weg wieder von der Donau weg. Und ständig bläst uns der Wind mit 20 km/h aus Ost entgegen.
In Hatzenhofen, auf einem Kinderspielplatz machen wir eine kleine Rast. Dort steht auch einer dieser Maibäume oder keine Ahnung, wie sich diese Schmuckbäume nennen.
Und selbst hier, auf dem Spielplatz, weht der Wind ganz ordentlich. Wir sind nicht die Einzigen, alle Biker, die wir treffen, stöhnen über diesen Wind.
Wir sind in Neuburg angelangt. Ein richtig, richtig schöner Ort. Sehr schöne Gebäude.
Über die Geschichte des Ortes: Wir empfehlen Wikipedia.
Da wir heute ordentlich die Berge hochgekrabbelt sind, haben unsere Akkus schon einen Strich verloren. Aber noch einige Kilometer vor uns. Also habe ich einfach mal gegoogelt, ob es eine E-Bike-Ladestation gibt, Bingo es gibt eine. Sogar kostenlos, lediglich für den Schlüssel mussten wir zehn Euro Pfand hinterlegen. Einfach klasse.
Jetzt sind wir in einem netten Lokal, trinken Kaffee und essen zu Mittag.
Es gibt Bruschettas und „an Russ“.
Dann machen wir per Pedes weiter mit unserer Exkursio Neuburg.
Jetzt holen wir unsere Fahrräder wieder ab. Ich hoffe, dass die Akkus jetzt wieder vollständig aufgeladen sind.
Und jetzt hören wir das Getöse der F-16-Flugzeuge der NATO Übung. Dann geht es wieder zurück zu unserer Tour Richtung Ingolstadt.
Wir fahren durch einen sehr schönen Grünzug direkt an der Donau. Und immer wieder hören wir das Dröhnen der F 16 Jäger.
Ab jetzt wird die Tour wieder richtig schön. Wir fahren direkt an der Donau entlang, links und rechts Donauauen, rechts von uns die Donau. Dann kommen wir in Ingolstadt an und beziehen unser Hotel. Heute werden wir in der Stadt etwas essen und uns natürlich auch die Stadt ansehen.
Den Tag schließen wir ab im Restaurant Weissbräuhaus.
Um 08:27 h geht es los.
Die Fahrt führt wieder direkt an der Donau entlang. Schöne Landschaft, aber ein wenig eintönig. Die einzige Abwechslung auf dem Weg sind die Bauten der Gemeindewerke.
Der Wind hat auch nachgelassen, ist längst nicht mehr so stark wie gestern und davor.
Außerdem gibt es heute Wolken am Himmel. Die Tage zuvor so gut wie gar keine.
Dann sind wir an der Vohburg.
Dann sind wir an der Vohburg.
In Pforringen dann das Chaos. Eine Umleitung war dafür verantwortlich. Obwohl wir ja auf dem offiziellen Donauradweg unterwegs sind, ist die Wegkennzeichnung mäßig, bis schlecht. Mäßig könnte man durchaus große Teile der gesamten Strecke bezeichnen. Sowohl der Radweg als auch die Kennzeichnung kann man hier nicht mit der Strecke von Donaueschingen bis Ulm vergleichen. Schade! In Baden-Württemberg hat man sich da offensichtlich mehr Mühe gegeben. Einige Radfahrer, genau sowie wir auch, standen mit großen Fragezeichen vor dem Ende der Umleitung und wussten nicht, geht es jetzt nach links oder nach rechts.
Von Eining bis Straubing fahren wir abenteuerliche Wege. Eine „Engstelle“ war auch ausgezeichnet, wurde von uns aber ignoriert. Dann wurde es teilweise sehr eng und abenteuerlich. Wäre uns einer entgegengekommen, hätte sich einer von uns in die Büsche schlagen müssen.
In Weltenburg angekommen, sind wir stark beeindruckt vom Donaudurchbruch.
Und auch das Kloster ist sehr schön.
Unser Schiff fährt um 14:40 Uhr. Karten haben wir schon gekauft.
Unser Schiff fährt um 14:40 Uhr. Karten haben wir schon gekauft.
Das Schiff fährt um 14:45 Uhr ab. Wir fahren durch den Donaudurchbruch.
Um 15:25 Uhr sind wir in Kelheim. Die Fahrt für zwei Personen und zwei Fahrräder hat 29 € gekostet.
Die Donau ist im Durchbruchstal 80 m breit und man kann 25 m tief sinken.
Jetzt machen wir uns auf den Weg nach Bad Abbach. Dort angekommen, mussten wir erst unsere Fahrräder an einer Tankstelle etwas säubern. Sie waren dermaßen voll gestaubt, es war kaum möglich, irgendetwas an diesen Rädern anzufassen. Unser Hotel haben wir dann sehr fix gefunden und unser Zimmer bezogen. Nach dem Essen wollen wir evtl. noch den Ort erkunden.
Doch nicht den Ort erkundet, sondern im Hotelrestaurant gesessen. Aber sehr schön und gemütlich dort.
08:50 Es geht los. Heute haben wir etwas getrödelt. Wir machen ein letztes Bild von Bad Abbach und setzen unsere Fahrt fort.
Nächstes Ziel ist Regensburg. Dabei kommen wir an einigen schönen Felswänden vorbei und dann an einem richtig schönen Mohnfeld.
In Regensburg an der Würschtel-Küche ist der Teufel los.
Wir fahren weiter und kann noch an der Walhalla vorbei.
In Wörth an der Donau, Kuchenpause. Weit ist es nicht mehr bis nach Straubing, sodass wir jetzt gemächlich und ruhig weiter radeln können. Es auf dem Weg von Bad Abbach. Bis hierher gab es nicht sehr viel zu sehen, ausgenommen Regensburg natürlich, welches wir aber schon kennen.
Heute gab es relativ wenige Strecken direkt auf der Straße, das war sehr angenehm.
Wenig Sehenswürdigkeiten, schnelle Ankunft in Straubing.
Für die fünfte und längste Radtour, haben wir uns vorgenommen, alle 15 km eine kleine Pause zu machen.
Der Tag beginnt richtig gut. Schon nach den ersten 4 km: Donauradweg gesperrt Umleitung. Große Klasse. Hoffentlich ist die Beschilderung einigermaßen.
Bei KM Stand 10, die nächste Umleitung 😡
In Bogen machen wir erste Rast. Wohl gemerkt: nicht im Bogen.
Mit einem ofenfrischen Brezen, der gestern auch ganz sicher noch ofenfrische gewesen ist.
12:24 h Wir sind in Deggendorf und haben schon wieder Hunger. Außerdem hat es angefangen zu regnen. Da trifft es sich gut, dass wir ein kleines Restaurant finden, wo wir draußen unter einer Überdachung essen können. Wir hoffen, dass der Regen nach dem Essen auch wieder aufgehört hat.
Wir haben die Hälfte des Weges (45 KM) zurückgelegt. Aber wer weiß, ob es wirklich die Hälfte ist. Bei den vielen Umleitungen könnten es auch etwas mehr als 90 KM werden.
Und hier, in dem kleinen Restaurant, wird Helgas Akku auch noch aufgeladen.
Wir haben die Hälfte des Weges (45 KM) zurückgelegt. Aber wer weiß, ob es wirklich die Hälfte ist. Bei den vielen Umleitungen könnten es auch etwas mehr als 90 KM werden.
Auf diesem Donauradweg werde ich zum Umleitungssammler. Auch eine seltsame Marotte.
Auf diesem Donauradweg werde ich zum „Umleitungssammler“. Auch eine seltsame Marotte.
Bei dem blauen Blumenmeer fällt mir Novalis mit seiner blauen Blume wieder ein.
Jetzt aber wieder eine kleine Pause und da hilft uns ein Ruß wieder etwas frischer zu werden.
Dann fragen wir den bayerischen Fachwirt, was das Wort Ruß bedeutet. Die Antwort lautete: Das war schon immer so, einen Grund gibt es nicht.
Wir kommen durch die Bierkistenbrücke.
In Vilshofen stehen 79 KM auf dem Tacho. Jetzt einen Cappuccino und Apfelstrudel. Das muss jetzt unbedingt sein.
Circa 9 km vor Passau machen wir noch einen ganz kurzen Stopp.
In Passau angekommen, suchen wir erst noch eine Tankstelle mit Hochdruckreiniger. Wir können unsere Räder so schmutzig ist. Es sind kaum noch ertragen. Bingo, fündig geworden. Jetzt kann man sie auch wieder anfassen.
Wir wurden von einem Regenbogen begrüsst
Dann hat es etwas gedauert, bis wir das Hotel gefunden haben. Es war nicht ersichtlich, wie wir auf eine bestimmte Straße kommen.
Heute versuchen wir noch ein Minimum von Passau zu sehen. Zumindest die Zuflüsse zur Donau. Dann müssen wir aber auch schon zum Bahnhof, um unseren Zug zu bekommen. Wir fahren mit der DB von Passau über München nach Günzburg zurück, dort, wo unsere Reise angefangen hat.
14:20 h jetzt sitzen wir im Zug nach Ulm. Von Ulm aus fahren wir mit den Rädern wieder nach Günzburg. Das sind circa 29 km.
Dieser Zug hielt auch in Günzburg. So sind wir wieder bei unserem Ausgangsort angekommen. Nach dem Einchecken im Hotel haben wir unser Auto abgeholt.
Jetzt ein wenig essen. Der Hunger hat sich dann doch über den Tag gemeldet.
Fazit DRW2
Bayern sollte sich tatsächlich ein Beispiel an Baden-Württemberg nehmen. Auf unserer ersten Donau Tour, von der Quelle (Donaueschingen) bis nach Ulm war die Tour hervorragend ausgezeichnet. Da würden wir tatsächlich die Note eins vergeben.
Wir haben beschlossen, dass der Donauradweg für uns jetzt beendet ist. Und wir freuen uns auch auf andere Ziele.